Cismarer Bote - fröhliches und besinnliches aus Cismar, eine kleine Dorfchronik in Zeitungsform
Über den Cismarer Boten

Für Freunde, Cismar-Fans und Buten-Cismaraner
folgt jetzt der Text der aktuellen Ausgabe
(57. Jahrgang, Sommer 2013):

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Brief aus dem Klosterdorf


 

 

Lieber Hein!

In Cismar steht das Bürgervogelschießen vor der Tür und auch die Feuerwehren in Guttau und Lenste bereiten sich schon auf ihre Sommerfeste vor. Dieses Mal haben sich die Cismarer Blauröcke noch etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Aus Anlass des 100 jährigen Jubiläums gibt es am Samstag einen Jubiläumsmarsch in der näheren Umgebung des Ortes. Es handelt sich dabei um eine Art Rallye, bei der an mehreren Stationen verschiedene Aufgaben gelöst werden müssen. Gestartet wird jeweils vom Festplatz in Mannschaften zu 6 Personen. Wir sind schon ganz gespannt, wer am Abend als Sieger gekürt wird und den Hauptpreis, ein Spanferkel, mit seiner Mannschaft verspeisen kann.

Ansonsten läuft das Programm wie immer, schau mal auf die Seite 11 des Cismarer Boten, da wird für jeden an beiden Tagen so Einiges geboten.

Doch jetzt lieber zu dem, lieber Hein, was seit Ostern in unserer Gemarkung passiert ist.

Hein, du kannst dir nicht vorstellen, was für ein Schneechaos am Ostersonnabend herrschte. Da musste die Feuerwehr, bevor sie zum Osterfrühschoppen mit Ostereiersuchen einladen konnte, erst mal ordentlich Schnee schaufeln, denn sonst wäre es gar nicht möglich gewesen, Grill- und Getränkestand aufzubauen. Außerdem hätte der Osterhase ja sonst durch die Schneeberge hoppeln müssen. Nachdem also der Platz vom Schnee geräumt war konnte die Sause losgehen und stell dir vor, es haben auch so einige Urlauber und Einheimische trotz des Winterwetters den Weg zum Kloster gefunden, um sich gemeinsam auf das Osterfest einzustimmen. So wurde gemütlich bei Apfelpunsch und Köstlichkeiten vom Grill geklönt und gelacht, während die Kinder die versteckten Leckereien suchten und natürlich auch fanden. Tatsächlich fand sogar der Osterhase trotz der vielen Arbeit zum Osterfest die Zeit, vorbei zu schauen, worüber sich natürlich besonders die Kinder sehr freuten.

Im Weissen Haus (du hast richtig gelesen, Hein: In Cismar steht das bedeutende  „Weisse“ Haus – mit zwei –s- wie weises Haus; das unbedeutendere „Weiße“ Haus befindet sich in Washington) wurde im April ein beachtenswertes Jubiläum gefeiert: Seit 20 Jahren werden dort Literaturlesungen veranstaltet, die höchsten Ansprüchen genügen. Doris Runge und der Verein „Literatur im Weissen Haus“, dessen Vorsitzende sie seit 1992 ist, konnten in all den Jahren u.a. zahlreiche renommierte und hochkarätige Autoren und Literaturwissenschaftler als Autoren, Vortragende oder literarische Partner begrüßen – so bekam das Haus sehr schnell seinen exzellenten Ruf. Und so konnte am 28. April 2013 der schleswig-holsteinische Kulturstaatssekretär Schmidt-Elsaeßer dieses Engagement vor Ort ausführlich würdigen. Der (nicht nur) anlässlich dieses Jubiläums neu erschienene Gedichtband „zwischen tür und engel“ von Doris Runge fand ausgesprochen große Resonanz – und rückte noch einmal die „Grande Dame der deutschen Lyrik“ in den Mittelpunkt. Sie widmete sich neben lyrischem Schaffen auch literaturwissenschaftlichen Texten, viele davon zu Thomas Mann. Zahlreich ausgezeichnet und mit Preisen bedacht, zuerst 1985 mit dem Friedrich-Hebbel-Preis, zuletzt 1999 mit der Ernennung zur Professorin und 2010 mit der Aufnahme in die Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur, wird sie am 15. Juli ihren 70. Geburtstag feiern – dazu gratulieren wir Doris und wünschen, auch in deinem Namen, Hein, ihr von Herzen alles erdenklich Gute, besonders für Gesundheit und Schaffenskraft! Mal ganz ehrlich, Hein, hast du eigentlich wirklich gewusst, welch‘ großartige und bedeutende „Grande Dame“ mit Doris Runge in unserem Dorf lebt?

Am 15. Juni war es mal wieder soweit, die Feuerwehr läutete mit dem Grillabend in Rüting mehr oder weniger die Sommersaison ein. Bei dem Gemüseladen Stoldt wurde der Grillstand hervorgeholt und Tische und Bänke aufgebaut. Sogar das Wetter spielte, bis auf einen kleinen Ausrutscher, mit, so dass einige Sportbegeisterte mit dem Fahrrad von Cismar anreisten. Auch viele der Einheimischen ließen sich diesmal nicht lumpen und kamen auf eine Grillspezialität und das ein oder andere Bierchen vorbei. Die Stimmung war gut und man tauschte die neuesten Neuigkeiten aus, so dass auch zu fortgeschrittener Stunde noch die gute Laune durch Rüting hallte.

Im Laufe des Frühjahrs hat auch das Haus der Natur wieder eine ganze Reihe von Veranstaltungen durchgeführt. Die Schneckenforscher des Club Conchylia trafen sich dort am 28. April zu ihrem norddeutschen Regionaltreffen. Anlässlich dieses Termins begann auch der erste Internationale Workshop über Scaphopoden, über eine spezielle Gruppen von schneckenähnlichen Tieren, die aussehen wie sehr kleine Elefantenzähne. Dr. Bernd Sahlmann aus dem Museumsteam, dessen Spezialgebiet diese Tiergruppe ist, hat im Haus der Natur mit Kollegen aus den Niederlanden drei Tage lang intensiv über Fragen zu diesen Tieren geforscht. Doch zurück zu den näherliegenden Lebewesen: unter dem Thema „Kraut, Kräuter, am Kräutesten ...“ konnten interessierte Teilnehmer am 12. Mai, dem Internationalen Museumstag, Küchen- und Wildkräuter kennenlernen, probieren und genießen. In Zusammenarbeit mit Familie Böckmann und der Buchhandlung Buchstabe aus Neustadt, die den Tag mit Kräutern und Kräuterbüchern zum Mitnehmen bereicherten, haben der Verein zur Förderung der Naturkunde und das Museumsteam wieder viele Informationen geboten. Hein, wenn Du noch keinen Salat mit Wildkräutern gegessen hast, zum Beispiel mit Löwenzahn, Gänseblümchen, Gundermann, Schlüsselblumen, Schafgarbe oder Giersch, dann solltest Du beim nächsten Mal dabei sein. Auch wenn das eine oder andere Wildkraut allein kräftig schmeckt, in der Mischung sind sie ausgesprochen lecker, lass’ es Dir mal vom Museumsteam oder von einer der Cismaranerinnen, die beim Museumstag dabei waren, zeigen. Aber nicht dass Du denkst, das Museumsteam kommt jetzt in Deinen Garten und isst Dein Unkraut, das musst Du doch lieber selber weghacken oder rausrupfen. In der darauffolgenden Mai-Woche ging es nahtlos mit vielen Veranstaltungen weiter. Vorträge in der Natur und im Museum, darunter auch einer über „Ostseegeschichte(n) zu Normal Null, den verschwundenen Steinen und dem Grömitzer Walfisch“ sowie Führungen im Wald und am Strand ließen die Cismarer Artenvielfaltswoche lebendig werden. Am 18. Mai machten sich dann 25 Biologen und Gäste zum Klosterseestrand auf, um die Vegetation und die Tierwelt am Strand kennenzulernen. Besondere Aufmerksamkeit galt dabei der Botanik, die Dr. Irene Timmermann-Trosiener aus Grömitz unter ihrer Verantwortung hatte, sie zeigte an den Strandwällen die Besonderheiten der Küste.

Zu den Kunst- und Kulturtagen folgte dann die nächste größere Veranstaltung. „Im Dunkeln ist gut Munkeln“ hieß es am Freitag, dem 21. Juni zur Museumsnacht. Menschliche und tierische Abendlieder waren angekündigt und der Kirchenchor sorgte unter der Leitung von Christiane Bindemann für den menschlichen Teil und lud zum Zuhören und Mitsingen im Haus der Natur ein. Später konnte man dann im dunklen Museum nächtliche Naturtöne hören, wer wollte, durfte sich dabei gruseln. Mit Vampirsaft und nächtlichen Leckereien wurde der Abend versüßt und den Abschluss bildete eine Führung zur Beobachtung einiger Cismarer Fledermäuse.

Ab 28. Juni gibt es aus dem Haus der Natur eine Sonderausstellung in Heiligenhafen. Das dortige Heimatmuseum hatte das Cismarer Museumsteam gebeten, für den Sommer 2013 eine informative Ausstellung über Schnecken und Muscheln zu gestalten. Hein, Du weißt ja, dass es ein paar Millionen davon im Haus der Natur gibt, das Aussuchen war also nicht so schwierig. Komplizierter war da schon die Beschriftung, denn dazu mussten viele große quadratmetergroße Schautafeln neu gestaltet werden. Sie sind sehr schön geworden, schau sie Dir mal an, wenn Du beim nächsten Mal in Heiligenhafen bist.

Das Haus der Natur ist seit 10 Jahren Einsatzstelle im Freiwilligen Sozialen Jahr in der Kultur. In diesem Jahr leistet Janis Lutterkordt aus Cismar ihr FSJ-Kultur im Museum. Kurz vor dem Ende ihrer Tätigkeit hat sie ihr größtes Projekt dieses Jahres beendet: sie hat ein Tierkörpermodell für die große Riesenmuschel im Korallenriff des Museums geformt und in aufwändiger Handarbeit lebensecht bemalt. Im FSJ-Kultur haben die Freiwilligen der letzten Jahre ganz unterschiedliche Projekte durchgeführt und das pädagogische Angebot im Museum sehr bereichert. Die pädagogischen Aktivitäten des Hauses der Natur im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung wurden jetzt gerade wieder ausgezeichnet. Das entsprechende Zertifikat von Bildungs- und Umweltministerium überreichte der Umweltminister bei einer landesweiten Veranstaltung in Norderstedt an Gyde und Vollrath Wiese.

Wie du ja sicher selbst mitbekommen hast, stand vor kurzem der Gang zur Wahlurne an. Und da du ja immer wissen willst was bei uns so los ist, wollen wir dir auch dieses Mal die Ergebnisse der Kommunalwahl aus den Wahllokalen Lenste, Cismar, Rüting und Grönwohldshorst nicht vorenthalten. Hier die Ergebnisse:

In Lenste gingen von 211 Wahlberechtigten 145 Personen zur Wahl (68,7 % Wahlbeteiligung). Es wurden 259 gültige Stimmen und 2 ungültigen Stimmen abgegeben. Davon entfielen 83 auf die CDU, 91 auf die SPD, 34 auf die FDP und 51 auf die FWV-Grömitz.

In Cismar machten von 647 Wahlberechtigten 328 Bürger von ihrem Stimmrecht Gebrauch (50,7% Wahlbeteiligung). Es wurden 582 gültige und 6 ungültige Stimmen abgegeben. Davon entfielen 283 auf die CDU, 109 auf die SPD, 53 auf die FDP und 137 auf die FWV-Grömitz.

In Rüting kamen von 98 Wahlberechtigten 62 Bürger in das Wahllokal (63,3% Wahlbeteiligung). Es wurden 114 gültige Stimmen und 1 ungültige Stimme abgegeben. Davon entfielen 73 auf die CDU, 14 auf die SPD, 3 auf die FDP und 24 auf die FWV-Grömitz.

In Grönwohldshorst nutzten von 393 Wahlberechtigten 169 Bürger ihr Stimmrecht (43,00% Wahlbeteiligung). Es wurden 290 gültige und 4 ungültige Stimmen abgegeben. Davon entfielen 146 auf die CDU, 58 auf die SPD, 13 auf die FDP und 73 auf die FWV-Grömitz.

In die Gemeindevertretung schafften es aus Cismar Matthias Dammer (CDU) und Eike Steensen (CDU), sowie aus Lenste Henning Faasel (CDU) und Lensterstrand Marion Lindner (FWV).

Lieber Hein, auch in der nächsten Fußballsaison kannst du wieder Kreisligafußball im Grömitzer Stadion sehen. Unser SC hat mit seiner 1. Herrenmannschaft den Klassenerhalt in der Kreisliga OH geschafft. Dabei zehrte die Mannschaft von den guten Ergebnissen der Vorrunde. In der Rückrunde musste die Mannschaft durch viele Verletzungen sowie auch durch Ortsabwesenheit einiger Stammspieler immer wieder Rückschläge einstecken. Auch ein vernünftiger Trainingsbetrieb war hierdurch nicht mehr möglich. Dann hat auch noch einige Spieltage vor Ende der Saison unser Trainer Jörg Meier eine Auszeit nehmen müssen, so dass die Mannschaft die letzten Spiele ohne Trainer absolvieren musste. Betreuer Bernd Heuer und Christian Schramm haben als erfahrene Spieler dann das Coaching übernommen und ihre Sache gut gemacht. Auch den Spielern der 2. Mannschaft mit ihrem Trainer Ralph Bath ist zu danken, denn immer wieder mussten die Spieler bei der 1. Mannschaft aushelfen. Nach dem Derbysieg gegen den TSV Dahme war der Klassenerhalt dann geschafft. Die 2. Mannschaft belegt in der Abschlusstabelle der Kreisklasse C einen sehr guten 5. Platz. Nun begannen die Vorbereitungen auf die neue Saison. Trainer Jörg Meier hat seine Auszeit genutzt und noch während der alten Saison das Traineramt beim Nachbarverein BCG Altenkrempe übernommen. Für ihn wird Dennis Anton aus Grömitz in Zukunft den SCC trainieren. Auch im Jugendfußball ist die Saison mittlerweile beendet. Sehr gut lief es hier im G - und F-Jugendbereich, mir den Trainern Burkhard Kühl, Olaf Preuss und Ulrike Treutler konnten die kleinsten Fußballer sehr gute Ergebnisse erzielen. Nicht so rund lief es bei der E, D und C- Jugend, hier kam es durch Ausfälle in der Betreuung  immer wieder zu Schwierigkeiten, die B-Jugend musste sogar vom Spielbetrieb abgemeldet werden. Für die Zukunft benötigt der SCC dringend weitere Übungsleiter, Trainer und Betreuer für seine Jugendfußballer/innen. Erfreulich war die Entwicklung bei den B-Mädchen, mit den Trainern Matthias von Bühren und Kevin Dons belegte die Mannschaft den zweiten Tabellenplatz. In der neuen Saison wird der SCC im Damenfußball eine Spielgemeinschaft mit dem TSV Lensahn eingehen. Die B- Mädchen werden weiter in Grömitz spielen. Auch der Kontakt zu den Freunden aus Miloradz in Polen wurde von den Jugendlichen Fußballern und Fußballerinnen zusammen mit weiteren Jugendlichen der Regionalschule Grömitz gepflegt. Vom 21.05.13 bis 26.05.13 fuhr die Gruppe (25 Kinder) mit ihren Betreuern in einem Bus nach Katy Rybackie, einem Ort am Frischen Haff bei Danzig. Dort war man zusammen mit den polnischen Freunden in einem Jugendfreizeitheim untergebracht. Kennenlernen von Land und Leuten, sowie der Kultur und der Geschichte, stand im Mittelpunkt der von dort gestarteten Exkursionen. Unter anderem besuchte man das EM - Stadion in Danzig, erfuhr etwas über das Leben und Wirken von Nikolaus Kopernikus in Frombork, ehemals Frauenburg. Die Fahrt dorthin ging ca. 2 Std mit dem Schiff über das Frische Haff. Auch die Stadt Marlbork mit der großen Marienburg stand wieder auf dem Programm. Viele Spiele zum Kennenlernen und gegenseitigem Verstehen rundeten das Programm ab. Die sehr ehrgeizigen Gastgeber haben auch wieder das Länderspiel gegen unsere Mädels und Jungen gewonnen. SCC und Regionalschule freuen sich auf den Gegenbesuch im Mai 2014 in Grömitz. Die Betreuer Bernd Picker, Bernd Heuer, Burkhard Glaser und Andreas Hagen werden zusammen mit den Kindern des SCC und der Regionalschule das Programm erstellen. Es soll auf alle Fälle auch eine Unterkunft gesucht werden in der beide Gruppen untergebracht sind, denn es hat sich gezeigt, dass sich die räumliche Nähe sehr positiv auf das Miteinander der Gruppen auswirkt.

„Zumba“ ist das Zauberwort, dem nicht nur die älteren Mädels verfallen, nein, auch die Kinder des SCC gehen gerne montags am Nachmittag in die Ostholsteinhalle, um dort in die Geheimnisse dieser Bewegung eingeweiht zu werden. Mayra Schubert, unsere Geräteturn - Übungsleiterin, gibt hier zusätzliche Stunden, um mit den Mädchen und Jungen zu tanzen. Aber auch die Kinderturngruppe im Cismarer Klosterkrug soll nach einer längeren Pause wieder aktiviert werden. Beate Hagen wird nach den Sommerferien wieder montags den kleinen Mädchen und Jungen die ersten Schritte in eine sportliche Zukunft zeigen. Tja Hein, ich hoffe du hältst dich ebenfalls fit, wenn nicht melde dich mal bei unseren älteren Gruppen, bei Doris Reese kannst du Nordic Walken oder auch in der Ostholsteinhalle turnen. Bei unseren ältesten Gruppen, den Unentwegten und der Stuhlgymnastik, kannst du aber leider nicht mehr mitmachen, hier ist die maximale Auslastung erreicht, wie uns Gabi Picker berichtet hat.

Auch 2013 wurde die kürzeste Nacht im Jahr wurde gefeiert, die Sommer-Sonnenwende. Zusammen mit dem Tourismus-Service Grömitz stellte die Freiwillige Feuerwehr Cismar ein imposantes Fest im Klosterinnenhof auf die Beine. Gestartet wurde der Abend um 18 Uhr mit dem Binden von Mittsommer-Blumenkränzen und der Festplatz füllte sich prompt mit einer überwältigen Anzahl an Besuchern. Bei harmonischer und abwechslungsreicher Musik von dem Orchester Vahlhausen konnte entweder romantisch getanzt oder ausgelassen gerockt werden. Nicht fehlen durften der Volkstanzkreis Blau-Weiß-Rot und Neustädter Volkstanzkreis, welche mit ihren traditionellen Trachten und Tänzen den Abend sehr bereicherten. Für das leibliche Wohl wurde wie immer von der Feuerwehr Cismar und Grit Reibe mit ihrem Klostercafé gesorgt. Mit leckeren Bratwürsten und Fleisch vom Grill, Currywurst und Pommes, Flammkuchen und Crèpes, war so für jedermann etwas dabei. Solch einen Andrang an Leuten, sagen wir dir, Hein, den hat es schon lange nicht mehr gegeben. Die Kameraden hatten ernste Not, die hungrige Meute satt zu bekommen.

Nachdem sich dann die Dämmerung eingeschlichen und Dieter Scheil die sehr schöne Feuerrede gehalten hatte, warteten alle Gäste gespannt auf den lautstarken Auftritt der Klosterjäger und das Entzünden des Sonnenwendfeuers. Doch was kam da um die Ecke, Hein? Eine Schar von Hexen, welche mit Gebrüll um das Feuer tobten und auf ihrer Bekleidung auf das 100-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Cismar hinwiesen. Doch so schnell sie gekommen waren, verschwanden sie auch wieder.

Und da das Motto der diesjährigen Sonnenwendfeier „Feuer und Licht“ hieß, begeisterten uns zu später Stunde noch die „Femmes Inflammables“ mit einer atemberaubenden Feuershow. Hein, wir können dir sagen, da wäre es auch deinen Barthaaren sehr warm geworden. Und wenn man genau hingehört hat, konnte man auch spät in der Nacht noch die einen oder anderen hören, wie sie in geselliger Runde so manch frisch Gezapftes die Kehlen hinunter rinnen ließen und über das heimliche Highlight des Abends sprachen. Das war nämlich die Präsentation einer bunt illustrierten Fotowand anlässlich des 100 jährigen Jubiläums der Feuerwehr. In wochenlanger Arbeit haben dafür die Kameraden Malte Venneberg, Tanja Bergeest und Sabrina Prüss, unterstützt von Hans-Jörg Bergeest Fotos der letzten 100 Jahre zusammengesucht und damit die Geschichte der Feuerwehr Cismar in Bildern dargestellt. Wir können dir sagen, es war ein rundum gelungener Abend, wozu natürlich auch das beliebte Volksliedersingen unter der Leitung von Vollrath Wiese beigetragen hat.

Lass uns dir ein bisschen von den abenteuerlustigen Erkundungstouren der Cismarer Vereine erzählen, du wirst überrascht sein, wie reiselustig sie doch sind.

So führte ein sehr schöner Ausflug unseren Sozialverband Cismar zusammen mit dem DRK Ortsverband Cismar am 23. Mai nach Stolpe bei Bornhöved. Dort besuchte man als erstes den „Kräutergarten Stolpe“. Die Mitfahrer waren hin und weg von der gepflegten Anlage und der üppigen Anzahl an verschiedensten Pflanzen. Nach interessanter Führung und einer belebenden Tasse Kaffee samt wohlschmeckendem Kuchen machte man sich auf den Weg zum Obsthof Münster bei Eutin. Nach einem umfangreichen Vortrag von Herrn Münster, was man alles aus Obst herstellen kann, durften dann die Erzeugnisse der Mosterei und Brennerei ausgiebig verkostet werden. Herrliche Säfte und aromatische Obstbrände sorgten für zauberhaften Geschmack in den Mündern und den krönenden Abschluss für die vom DRK organisierte Fahrt, bevor man sich wieder, mit samt eines dezenten Schwips, auf den Heimweg machte.

Natürlich hat auch die Feuerwehr Cismar in diesem Jahr wieder einen Ausflug gemacht. Dieser führte ins schöne Wismar. Aufgrund des 100-jährigen Jubiläums der Feuerwehr Cismar wurde dieses Jahr nur eine Tagesfahrt gemacht, dafür aber zusammen mit den Klosterjägern. Gestartet wurde wie gewohnt am Klosterkrug, wo sich der bunte Haufen in regenfester Kleidung traf. Das Wetter, Hein, das hat nämlich nicht so mitgespielt wie erhofft. Petrus hatte im Himmel alle Türen und Pforten geöffnet und es goss den lieben langen Tag wie aus Eimern.

Zu einem reichhaltigen Frühstück wurde in der Stadt Dassow im Landkreis Nordwest-Mecklenburg bei dem wunderschönen abseits gelegenen Restaurant Jagdhotel Ostsee Halt gemacht. Die Buffettafel war reichlich gedeckt und es konnte sich für den anstehenden Tag in gemütlicher Atmosphäre gestärkt werden. In Wismar angekommen wurde gegen Mittag (natürlich immer noch bei Regen!) eine zweistündige sehr aufschlussreiche Stadtführung durchgeführt. Umso größer war die Freude, als man sich nach erfolgreicher Führung bei einem Stück Kuchen und einer Tasse Kaffee im Hotel Stadt Hamburg im Trockenen aufwärmen konnte. Gegen Abend stand dann als krönender Abschluss ein Besuch auf dem Theaterschiff in Lübeck an. Bei dem Stück „Heiße Zeiten - die Wechseljahre-Revue“ blieb kein Auge trocken. Mensch Hein, die impulsiven Frauen dort auf der Bühne wären sicher auch etwas für dich gewesen.

Bruder Zufall brachte einen tollen Rückblick auf Cismar hervor, wie es 1991 beim Sportclub zuging. Beim Sortierten von alten Unterlagen tauchte ein Handzettel von einer Fußgängerrallye der Kinderturngruppe zwischen den Stapeln auf. Wer weiß Hein, vielleicht erinnerst du dich ja noch an die Gruppen, die damals das Dorf unsicher machten?! Rund 22 Aufgaben und Fragen mussten die Nachwuchssportler dabei erledigen. So sollten die Kinder eine Sonnenblume mitbringen oder im Haus der Natur die Eulen zählen, übrigens war das Haus der Natur noch Hinter dem Kloster anzutreffen. Eine andere dazu passende Frage lautete: „Welche Hausnummer bekommt das neue Naturmuseum in der Bäderstraße?“

Die Fragen: „Wie viele Sorten Zahnpasta gibt es bei Bergner?“ oder: „Welches Märchen könnt ihr am Kindertisch in der Sparkasse hören?“ „Wie viel Grad zeigt das Thermometer bei Bünning an der Wand?“„Wie viele Laternen sind bei Boeck im Schaufenster dekoriert?“ könnte heute keiner mehr beantworten. Auch würde bei der Aufgabe: „Singt der Frau im Haus Nr. 22 Hinter dem Kloster ein Laternenlied vor“, nicht mehr Ruth Metzer die Tür öffnen und für 10 Pfennig kann man nicht mehr „ganz viel“ einkaufen.

Du siehst lieber Hein, wie viel sich in Cismar verändert hat in nur 22 Jahren, aber es wird eine große Rallye beim Bürgervogelschießen geben mit vielen spannenden Aufgaben für das heutige Cismar, die die Feuerwehr organisiert hat. Darauf freut sich das Team vom Sportverein schon sehr und vielleicht schaffst es ja auch du, dem Treiben heimlich zuzusehen …

Lass uns noch mal kurz auf die Woche um die Sonnenwendfeier zurückkommen. Denn bereits zum 5. Mal fanden in jener Sagen umwogenen Woche die „Kunst und Kulturtage“ in Cismar statt, die mittlerweile eine gewisse Symbiose mit dem Fest und der Tradition um den längsten Tag im Jahr eingegangen sind. Frei nach dem Motto FKK = Feiern, Kunst und Kultur. Wir können dir versprechen Hein, da ist wirklich für jeden das Passende zu finden. Sei es Kunst in geschriebener Form von unserer Schriftenschreiberin Hannelore Fischer, traditionelle japanische Keramik von Jan Kollwitz, sicher kennst du ihn Hein, so war er unlängst sogar in der „Bild“ samt Foto und sogar einigen Zeilen zu sehen, oder die wunderschönen Malereien und Perlenketten von Cornelia Litz. Und sollte das noch nicht genug sein, an der Ausstellung beteiligten sich auch noch Cornelia Scheefeld mit ihren Keramikskulpturen, Gaby Marschall mit kreativen Ideen aus Stoff und Holz, Vollrath Wiese mit dem bekannten Haus der Natur, Heike Lellmann mit ihren prachtvollen Fotografien, Thomas Koch und Yasmine Schäffler, die seit 2002 auf Niehof „handwerken“, und natürlich Sabine Höft-Dammer und Petra Landolt mit ihrer Kreativ-Werkstatt. Da staunst du was! Und um in diesem Jahr das 200 jährige Bestehen des Ostseebades Grömitz zu würdigen, kam den kreativen Köpfen die Idee, das mit einem Mitmachprojekt zu tun. Jeder sollte dazu am Tage der Sonnenwende im Klosterinnenhof eines von 200 einzelnen Holzteilen nehmen, und sich damit an dem Entstehen einer abstrakten Figur beteiligen bevor, am darauffolgenden Tag die Woche mit einem Jazz Frühschoppen im Innenhof gemütlich ausklingen durfte. Sag mal Hein, kann es sein, dass wir dich sogar dabei erwischt haben, wie du dich auch in der Skulptur mit einem Ästchen verewigt hast?

So lieber Hein, das war’s, was wir dir aus unserem Dörfchen berichten konnten. Den nächsten Brief schreiben wir dir zur Adventszeit.

Herzliche Grüße von deinen Freunden aus Cismar.

 

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