Cismarer Bote - fröhliches und besinnliches aus Cismar, eine kleine Dorfchronik in Zeitungsform
Über den Cismarer Boten

Für Freunde, Cismar-Fans und Buten-Cismaraner
folgt jetzt der Text der aktuellen Ausgabe
(44. Jahrgang, Sommer 2000):

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Brief aus dem Klosterdorf

 

Lieber Hein,

die Hälfte des Jahres 2000 ist um, die Sonne hat ihren Höhepunkt überschritten und schweißgebadet bei brütender Hitze möchten wir dir berichten, was sich in unserer Heimat ereignet hat.

Den Frühling wollten wir im sauberen Umfeld begrüßen, deshalb haben wir unseren Laden erstmal auf Vordermann gebracht. Die bei der "Aktion Saubere Landschaft" eingesammelten Hinterlassenschaften im "Galopp durch die Kinderstube geraster Mitbürger" füllten wieder die Container und brachten den Entsorgungsunternehmen ein gutes Zubrot. Zum Abschluss trafen sich die Aktivisten aus Cismar, Guttau und Lenste zu einem kleinen Imbiss und Umtrunk im Feuerwehrraum.

Allerdings sieht man bei dieser Aktion fast immer die gleichen Gesichter, es wäre doch schön, wenn sich bei Gemeinschaftsarbeiten mehr Mitbürger beteiligen würden. Vor allem für neuhinzugezogene ist dieses die beste Gelegenheit, um erste Kontakte zu knüpfen.

So berichtete uns eine Neu-Cismaranerin, dass sie nach längerer Zeit auf ihren Spaziergängen erstmalig gegrüßt wurde. Hocherfreut sprach sie die freundlichen Leute an, da stellte sich heraus, es waren Sommergäste.

Natürlich hinken wir bezüglich Grüßen gegenüber Fremden unseren süddeutschen Volksgenossen hinterher, wir laufen nicht wild um uns grüßend durch die Gegend. Dieses steht aber nicht im Widerspruch zu unserer Herzlichkeit. Deshalb der Aufruf an unsere neuen Mitbürger: Schließt euch unserer Gemeinschaft an, nehmt teil an unseren Aktionen und fröhlichen Festen, verrammelt euch nicht in euren Häusern. Bei uns ist jeder willkommen, ihr habt doch Cismar nicht nur zum Schlafen ausgewählt.

Das traditionelle Karfreitagskonzert in der Klosterkirche war wieder gut besucht. Hochkarätige Musiker des Kammerorchesters der Jungen Philharmonie Köln sorgten für einen Konzertgenuss erster Güte. Werke von Vivaldi, Bach, Haydn und Mozart hinterließen tiefe Eindrücke an diesem hohen kirchlichen Feiertag.

Nach dem Festgottesdienst am Ostersonntag öffnete der Osterbasar des Frauenkreises seine Pforten. Eine erfolgreiche Veranstaltung, die Umsätze waren an beiden Tagen sehr gut, besonders die Kirschsuppe fand reißenden Absatz.

Es wird schon von jahrzehntealter Tradition gesprochen. Seit über einem Vierteljahrhundert führt Heinrich Dammer mit schlafwandlerischer Sicherheit wie die Henne ihre Küken die Besucher auf der Ostermontagswanderung zum Klosterdorf Cismar.

Die flinken, blaufelligen Osterhasen hatten wieder reichlich von den gespendeten Leckereien für die kleinen Osterbesucher auf dem Festplatz versteckt. 356 Kinder bekamen den Ostereier-Sucher-Stempel aufgedrückt und wurden in der Klackaratur von Zählmeister Alfrid verewigt. Das Wetter war gut, der Musikzug spielte flotte Weisen, Gegrilltes und Erbsensuppe schmeckten vorzüglich. Zur Rückfahrt nach Grömitz konnte ein kostenloser Bustransfer in Anspruch genommen werden.

Wie immer ein Renner, das Guttauer Osterfeuer. Dicht gedrängte Menschenmassen feierten zum Spiel des Grömitzer Musikzuges bis spät in die Nacht. Es ist auch das Fest der Ausgehungerten, die Spanferkel waren ruck-zuck verputzt.

Die Lenster Wehr zündelte ebenfalls auf dem Vorplatz des Jugendlagers der Stadt Braunschweig. Die Besucher wurden mit Gegrilltem und Gezapften verwöhnt.

Am 30. April konfirmierte Pastor Dr. Schönle in einem festlichen Gottesdienst 9 Mädchen und 3 Jungen. Die Namen haben wir dir schon in unserem letzten Brief mitgeteilt. (Den Gleichstellungsbeauftragten bei den Jungen konnten wir aber leider noch nicht ermitteln). Die Jugendgruppe unter der Leitung von Gerd Gronbach gestaltete den Gottesdienst musikalisch mit. Stefanie Wendt und Mike Wulf lasen das Evangelium. Kirchenvorsteher Maß Voß sprach die Grußworte des Kirchenvorstandes.

So viele Leute hatten wir beim Maieinsingen auf der Klosterwiese noch nie gesehen. Die Erwartung auf den Wonnemonat lockte Einheimische und Sommergäste in Scharen an. Unter den Klängen der Baltic-Brass-Band wurde der Maikranz mit Fackelbegleitung durch das Dorf getragen, um als Symbol der Vorfreude gerichtet zu werden.

In seiner lustigen Mairede zog Joachim Litz den Monatsnamen und den damit verbundenen Wortschatz durch den Kakao. Moderator Horst Kahl heizte auf charmante Weise die Stimmung an. Bei schönem Wetter kamen die von Daniela Knoop und Maren Plate mit den Kindern einstudierten Holzschuhtänze besonders zur Geltung. Die Tanzgruppe Blau-Weiß-Rot aus Brenkenhagen überzeugte mit farbenprächtigen, rhythmischen Tänzen. Viel Anklang fand auch das Volksliedersingen mit musikalischer Begleitung durch Vollrath Wiese.

Im Frühjahr gehen unsere Vereine auf große Fahrt. Von den Ausflügen der Kriegerkameradschaft am Muttertag nach Helgoland und des Reichtsbundes durch die Holsteinische Schweiz haben wir dir schon im letzten Brief berichtet.

Mit drei Bussen und 120 Mitreisenden startete die Kirchengemeinde Cismar-Kellenhusen-Riepsdorf zu einem Gemeindeausflug. Ziele waren Bergenhusen, Schwabstedt und Friedrichsstadt.

Gute Organisation, ein interessanter Vortrag über Störche, viele Besichtigungen und eine Fahrt auf der Treene ließen den Ausflug zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Für das leibliche Wohl wurde durch ein üppiges Mehlbüdelessen gesorgt.

Bei wunderschönem Wetter verreiste die Cismarer Feuerwehr für drei Tage nach Kopenhagen. Ein vielfältiges Programm unter fachkundiger dänischer Reiseführung mit Rundfahrten auf Seeland erwartete die Besucher.

Brauereibesichtigung, Besuch der Berufsfeuerwehr Kopenhagen mit Feuerwehrmuseum, Wachsfigurenkabinett, Königliche Schlösser, Öresundbrücke usw., usw. sind nur einige der Anlaufpunkte. Höhepunkt war ein abendlicher Besuch des Vergnügungsparks Tivoli, wo gerade der chinesische Nationalzirkus gastierte.

Per pedes ging es in Cismar und Guttau auf Himmelfahrtstour. Etwa 80 Cismaraner, vom Kleinkind im Kindersitz bis zum Senior auf dem Mountainbike, nahmen an der von der Feuerwehr organisierten Radtour teil. Um die 35 Kilometer wurde gemütlich in die Pedalen getrampelt. Unterwegs gab es eine Grillpause und zum Abschluss Kaffee und Kuchen im Feuerwehrraum.

Nach dem dritten Anlauf innerhalb einiger Jahre klappte es: Die Abendwanderung des SCC über die Fehmarnsundbrücke. Zweimal abgeblasen, wegen mangelhafter Beteiligung und schlechten Wetters, ging es im alten Fährhafen in Großenbrode los. Durch die Felder führte der Weg bis unterhalb der Brücke, wo eine Marschstärkung eingenommen wurde. Nach Überquerung des Fehmarnsunds in luftiger Höhe, bei mäßigem Wind, wurde Strukkamp-Huk und Gold angelaufen, wo der Bus wartete. Nach der Heimkehr gab es im Klostercafé Brunnenhaus einen gemütlichen Abschluss mit gutem Essen.

Pleiten, Pech und Pannen! So etwas gibt es nicht nur im Fernsehen, es kann auch bei uns die Vorbereitung und Organisation eines Festes betreffen. Diesmal war der Grillabend in Rüting an der Reihe.

Erstmal heizten sich die Emotionen der leicht erregbaren Rütinger auf, weil anstatt des Feuerwehrmusikzuges eine andere musikalische Unterhaltung in Betracht gezogen werden sollte. Die Wogen hatten sich einigermaßen geglättet, da erschien im Cismarer Boten ein Inserat: Die Ortswehr bat um zahlreiches Erscheinen "mit Feuerwehrzeichen". Was zum Teufel ist das für ein Feuerwehrzeichen? Rätselraten überall! Lösung: Bei der Gestaltung der Anzeige wurde dieses als Hinweis zum Abdrucken eines Feuerwehremblems hinzugefügt, vom Drucker missverstanden - menschlich! Damit auch alle in Rüting, Cismar und Umgebung über Termin und Ort rechtzeitig informiert sind und auch viele kommen, wurde mit viel Mühe eine Postwurfsendung an alle Haushalte vorbereitet. Diese wurde ordnungsgemäß der Post zur Verteilung übergeben, landete aber nie in einem Briefkasten. Nachforschungen ergaben, dass der Stapel Wurfzettel Cismar noch verlassen hatte, dann aber spurlos im undurchsichtigen Verteilungsnetz der Deutschen Post AG verschwand. Ob die Zettel nun in Wismar verteilt wurden und dessen Einwohner in Scharen verzweifelt den Hof Westphalen im mecklenburgischen Rüting suchten, ließ sich nicht ergründen.

Aber eine gemütliche Atmosphäre herrschte trotzdem beim Rütinger Grillabend. Es hätten zwar noch eine ganze Menge mehr Besucher Platz gefunden, aber das "Küstenduo Andre und Werner" sorgte für Stimmung.

Damit aber noch nicht genug: Als der Wehrführer am Morgen nach dem Fest den Veranstaltungskalender in der Tageszeitung las, fiel ihm die Kinnlade herunter: "Heute Grillabend in Rüting" stand dort in schwarzen Lettern. "Nimmt das denn gar kein Ende?" stöhnte er. Dem Tourismus-Service war eine Terminänderung nicht mitgeteilt worden. Wie viele Besucher sich zu dieser unvorhersehbaren Nachfeier auf dem Hof Westphalen trafen, ist unbekannt. Ja Hein, wenn einmal der Wurm drin ist, heißt es nur: Augen zu - und durch!

Reibungslos verlief der öffentliche Grillabend der Wehr Lenste. Es spielte der Musikzug aus Grömitz.

Einen Rekord hat die Ortsgruppe Cismar des DRK zu vermelden: 119 Blutspender fanden sich am 17. April trotz Osterferienzeit im Klosterkrug ein. Besonders hervorzuheben ist, dass alleine 9 Erstspender dem Aufruf folgten.

Immer mehr wird den Mitbürgern bewusst, dass Blutspenden notwendig und lebenswichtig ist. Nicht zuletzt ist auch die große Resonanz auf die liebevolle und reichliche Bewirtung der Spender durch die DRK-Damen zurückzuführen.

Die Ausflugsfahrt der DRK-Ortsgruppe in das westmecklenburgische Möllin war geprägt von schönem Wetter und guter Stimmung. Der Rundgang durch das historische Mölliner Rauch- und Bauernhaus versetzte die Besucher um zwei Generationen zurück. Nach dem Genuss von "Tante Annas Pfannengeröstetem" führte die Fahrt durch das reizvolle Mecklenburgische Land nach Ratzeburg. Dort war im Seehof zu einer gemeinsamen Kaffeetafel gedeckt und anschließend die Gelegenheit zum Stadtbummel gegeben.

Einen lustigen Spielenachmittag veranstalteten die Klosterjäger. Beim Fischpicken wetteiferten die Kinderklosterjäger bis 8 Jahre. Siegerin wurde Ann-Christin Linnemann vor Thies Oelerich und Kirsten Bahr. Diese erhielten Pokale und Sachpreise. Beim Schießen auf die Miniaturausgabe des Sachsenvogels erschossen sich Pokale und Sachpreise: Rechter Flügel - Johann Dammer, linker Flügel - Christoph Bendfeldt, Schwanz - Tobias Brauer, rechter und linker Kopf - Johann Dammer, Rumpf, und damit König der Kinderklosterjäger - Jan Boldt.

Auch hier gab es Pokale und Sachpreise für die Sieger, ebenso Aufmerksamkeiten für jeden Teilnehmer, keiner ging leer aus.

Die erwachsenen Klosterjäger besprachen bei gemütlicher Kaffeetafel mit von den Klosterjägerfrauen gebackenen Torten die Arbeitseinsätze des Sommers. Auch der "Vater der Klosterjäger", Klostervogt Fritz Grimm, ließ es sich nicht nehmen, dem gemütlichen Treiben beizuwohnen.

Lieber Hein, auch im Sommer kannst Du etwas Gutes für Körper, Geist und Seele tun! Das DRK bietet jeden Donnerstag von 17.30 bis 19.00 Uhr im Klosterkrug Yoga als Entspannungsübungen in der Gruppe an. Infos gibt es unter der Telefonnummer 04366/1022 bei Eike Scheil.

Das Pfingstwochenende stand im Haus der Natur - wer hätte das gedacht - ganz unter dem Motto "Schnecken". Die Deutsche Malakozoologische Gesellschaft, deren Vorsitzender Vollrath Wiese seit 1993 ist, traf sich zu ihrer jährlichen Fachtagung, in diesem Jahr zum ersten Mal in Cismar. Die Gesellschaft wurde 1868 in Frankfurt gegründet und hat zur Zeit fas 300 Mitglieder aus dem In- und Ausland. 80 Teilnehmer, die meisten "Schnecken-Profis", trafen sich vom 9. bis 12. Juni zum Fachsimpeln, zur Jahreshauptversammlung, zum Museumsbesuch und zum Schneckensuchen im Freiland. Die große Zahl von Fachspezialisten macht es jedes Jahr möglich, an den wechselnden Tagungsorten biologische Daten von besonders hoher Qualität über das Schnecken- und Muschelvorkommen zu gewinnen. Die Cismaraner sind es ja schon gewöhnt, Vollrath oder einen anderen aus dem Haus der Natur-Team auf allen Vieren in der Landschaft zu sehen, wie er sorgfältig mit den Fingern im Boden kratzt, um ein paar der Winzlinge zu entdecken. An zwei Exkursionstagen am Pfingstwochenende konnte man dies nun in 80-facher Vielfalt erleben ..... Im Haus der Natur wurde dann mit Fachvorträgen und zwei Sonderausstellungen der Teilnehmer weiter Schneckengeschichte geschrieben, zwischendurch in bewährter Weise wohlversorgt von Helga Gerhards. Das Cismarer "Muschelmuseum" fand wieder sehr große Beachtung unter den hochkarätigen Gästen, allerdings, lieber Hein, Vollrath hat mir im Vertrauen erzählt, dass er mit seiner Familie und mit Helfern seit Wochen auch hinter den Kulissen für ein blitzblank geputztes und aufgeräumtes Museum gesorgt hat, in den Räumen der Forschungs-Schneckensammlung unter dem Dach wurden z.B. noch 120 qm Teppich gelegt und rund um die 10 Millionen Schnecken, die dort zu Hause sind, wirklich das Unterste nach oben gekehrt. Es hat sich aber so richtig gelohnt, denn die 80 wissenschaftlichen Gäste haben versichert, dass sie häufiger wieder nach Cismar kommen wollen, weil es Ihnen so gut gefallen hat. Dass die Museumsversammlung supergut ankam, ist besonders erfreulich, denn unter den Gästen waren allein 10 Leiter von Schnecken- und Muschelsammlungen in anderen Museen.

Auf der Jahreshauptversammlung der Gemeindewehr im Klosterkrug wählten die Mitglieder der sechs Ortswehren eine neue Gemeindewehrführung. Die Amtszeit von Eberhard Dörr endet im September, sein Nachfolger wird Kai Fischer aus Grömitz und dessen Stellvertreter Hans-Werner Landschoof aus Guttau.

Ehrungen und Beförderungen standen auch auf der Tagesordnung. So wurde Hans Jörg Bergeest für 25-jährige Tätigkeit als Ehrenbeamter von Bürgermeister Jörg-Peter Scholz mit Urkunde und Ehrenteller geehrt. Das Feuerwehrehrenkreuz in Silber erhielten für 25-jährige Mitgliedschaft in der Wehr Cismar Klaus-Friedrich Bendfeldt und Dietrich Scheil.

Sabrina Bünnig wurde zur Oberfeuerwehrfrau, Lars Bergeest und Christian Winkelmann zu Oberfeuerwehrmännern befördert.

Das Annähen von Ärmelstreifen für die Ehrenmitglieder wurde Alfrid "Snieder" Höft mit einem Blumenstrauß gedankt.

Als Sieger von insgesamt 20 gestarteten Mannschaften trat die Wehr Guttau beim Feuerwehrmarsch in Suxdorf/Nienhagen auf. Auf der ca. 10 Kilometer langen Strecke mussten zahlreiche Übungen bewerkstelligt und knifflige Fragen beantwortet werden.

Liebhaber der bildenden Kunst lockte das Museum im Kloster. Gezeigt wurden expressive Landschaftsaquarelle und Gouachen von Friedrich-Karl Gotsch. Der 1984 verstorbene Maler wurde in Anerkennung seines Strebens um die Kunst im Land 1971 von der Langesregierung zum Professor berufen. Die Qualität und Prägung seiner Arbeiten lässt den Meisterschüler Oscar Kokoschkas erkennen. Auch Einflüsse Noldes, Heckel und Kirchners lassen sich nicht leugnen.

Bis zum 29. Oktober läuft die Ausstellung Klaus Fußman - Neue Druckgraphik. Der 62jährige Berliner Malereiprofessor stellt überwiegend kräftig leuchtende Blumen und norddeutsche Landschaften zur Schau. Durch farbenfrohe Linolschnitte und malerisch angelegte Ätzradierungen ist Fußman als "Stimmungsmaler" zum Begriff geworden.

Pilgerstätte der Literaturfreunde ist das Weiße Haus in Cismar. Die Vorsitzende des Vereine "Literatur Weißes Haus", Doris Runge, betreute Lesungen namhafter Schriftsteller.

Der Literaturpsychologe Manfred Dierks, Professor für Neue Deutsche Literatur an der Universität Oldenburg, las aus seinem Buch "Das dunkle Gesicht".

Witz und Spott aus Sachsen gab der Lyriker und Essayist Thomas Rosenlöcher von sich. Er ist diesjähriger Inhaber der Liliencron-Dozentur der Universität Kiel.

Aus allen Fugen platzte das Weiße Haus bei der Interpretation von Doris Runges neuem Gedichtband "trittfeste schatten". Nahezu alle Sitzmöglichkeiten waren ausgeschöpft.

Literatur ist geistige Schwerstarbeit. Deshalb war im Anschluss aller Lesungen ein üppiges Schlemmen angesagt.

Das traditionelle Kindervogelschießen der Schule Cismarfelde fand in diesem Jahr am 16. Juni statt. Morgens um 8.00 Uhr trafen sich die Helfer zum Aufbauen und dann ging es los: Zwei Stunden lang vergnügten sich die zur Zeit 66 Kinder der Schule bei den unterschiedlichsten Spielen vom Klappaugust übers "Ringreiten", Dosenwerfen, Würfeln, Luftballonwerfen und anderen. Das Königsschießen der 4. Klasse wurde in bewährter Form von Erwin Farchmin und Egon Motzkus durchgeführt, die um 11.00 Uhr auch wieder halfen, die Klassenkönige zu krönen. Es sind in diesem Jahr in der 1d Anika Knoop und Alexander Marschall aus Grönwohldshorst, in der 2d Sophie Bendfeldt und Kevin Werner aus Goldberg, in der 3d Aileen Pluschkell aus Grönwohldshorst und Daniel Stender aus Cismar und in der 4d - gleichzeitig Schulkönigspaar - Pia Vogel und Holger Schubert aus Cismar. Alle Könige werden ihre Urkunden in diesem Jahr beim Bürgervogelschießen erhalten. Wenn du die versammelte Königsschar also noch einmal sehen willst, lieber Hein, musst du unbedingt zum Kommers kommen. Am Nachmittag wurde das Fest für Kinder, Eltern, Großeltern, Lehrer und alle, die zuschauen mochten, im Klosterkrug fortgesetzt. Nach der Polonaise und einem Tanz der 4. Klasse führten die Schüler der 1. und 2. Klasse eine kleine Akrobatik-Show auf. Anschließend hatten die Eltern für Kaffee, Kuchen, Musik und Spiele gesorgt, so dass es ganz bestimmt niemanden langweilig wurde. Ein rundum gelungenes Fest klang mit einem gemeinsamen Lied und dem anschließendem Aufräumen aus. Allen Eltern sei an dieser Stelle für ihre Einsatzbereitschaft noch einmal herzlich gedankt.

Was war bei uns sonst noch los?

Einen neuen Namen hat sich der Reichsbund gegeben: Sozialverband im Reichsbund e.V.

Um Irritationen zu vermeiden, machen Reformen auch bei alten Benennungen nicht halt. In diesem Jahr war die Ortsgruppe Ausrichter der Kreiskonferenz. Geplant sind am 2. September eine Schifffahrt durch den Nord-Ostsee-Kanal und am 3. November ein Karpfenessen in Reinfeld. Wenn noch Plätze frei sind, können auch Gäste mitfahren. Anmeldung beim Vorsitzenden Heinrich Dammer. Telefon 04366/312.

Beim Festkommers des Bürgervogelschießens will das DRK wieder die Klosterklopse verteilen und die Tische abräumen. Dabei wird auf die Hilfe der Mitglieder und Freunde gehofft.

Zum neuen Bürgervorsteher wählte die Grömitzer Gemeindevertretung Jochen Sachau. Er tritt die Nachfolge des verstorbenen Walter Hagen an.

Auf Theatertournee begab sich die Cismarer Speeldeel.

Aufführungen des Stücks "Nachts sünd all de Katten grau" gab es zusammen mit dem Shanty-Chor bei der VHS Grömitz, dem DRK in Lensahn und beim Seniorenclub Gosdorf.

Schwerstarbeit leistete Ernst Rosenow am Klosterseestrand. Den 85 NABU-Heidschnucken wurden die Winterröcke ausgezogen.

Ein Gerücht nur, aber auf einem Verkehrsschild in Grönwohldshorst wurde angekündigt, dass unsere Ortschaft "Gismar" umgetauft wird. Ist für die sächsischen Sommergäste leichter auszusprechen. Das Schild wird ausgetauscht. Frage nur, warum wird so ein Murks überhaupt erst aufgestellt? Allen voraus war immer schon die Post bzw. Telekom, im Telefonbuch muss Cismar unter "G" gesucht werden.

Zu einer öffentlichen Dringlichkeitssitzung trifft sich der Ortsbeirat am 6. Juli um 20.00 Uhr im Klostercafe Brunnenhaus. Widersprüchliche Interessen einer großen Handelskette und einzelner Bürger stehen auf der Tagesordnung. Die Anregung eines Mitbürgers, wenn schon die Altglascontainer am Waldesrand stehen, diese auch einzugrünen, ist im Vorwege schon so gut wie beschlossen. Offene Ohren für Anregungen haben unsere Bürgervertreter (fast) immer. Nicht so bei der Bitte der Henriettenhöfer, die Ortsschilder an den ursprünglichen Standort beim Ortseingang von der Bollbrücke kommend zurück zu versetzen. "Haben wir schon alles versucht, "die wollen das nicht!" lautete die lapidare Antwort. Wirklich? Nachfragen ergaben, von diesem "Versuch" ist nirgendwo etwas bekannt. Wurden da Unterlagen entfernt und Festplatten gelöscht? Vielleicht wurde das Anliegen auch nur einem Chausseekratzer aus dem durchrasenden Auto zugerufen.

Die "70 Schilder" sind nur ein Hohn und werden von den Autofahrern wahrscheinlich als Hinweis auf 70 Einwohner aufgefasst. Geschwindigkeitskontrollen haben wir dort noch nicht erlebt. Gott sei Dank, sonst würden uns die vielen Fußgänger noch den Gehweg kaputttrampeln! Die mit viel Trara angekündigten Ortsbegehungen sollten nicht nur in Schleicherei um das Kloster ausarten. Nur eine halbe Stunde Straßenrand Henriettenhof, die Schilderumstellung wäre ein Fall fürs Bundesverwaltungsricht.

Nicht ganz so viele Menschen wie im Vorjahr fanden den Weg zur Cismarer Sonnenwendfeier. Morgendlicher Regen, ein plötzlicher Temperatursturz und andere Veranstaltungen in der Umgebung machten sich bemerkbar. Dafür hatte "The German Queen", von der Steubenparade in New York, den Weg nach Cismar gefunden. Aber Petrus meinte es gut mit uns, hielt am Abend die Schleusen geschlossen und es war wieder eine schöne Feier.

Ein gutes Programm, harmonischer Ablauf und reichhaltige Essen- und Getränkeangebote taten ihr übriges.

Die Tänze des Neustädter Volkstanzkreises und der Tanzgruppe Blau-Weiß-Rot wurden mit viel Applaus bedacht. Erstklassige Musik war von den Vahlhauser Musikanten aus Detmold zu hören. Eine willkommene Abwechslung war die Jazzdance-Gruppe des Kreisgymnasiums Neustadt unter der Leitung von Conny Litz.

In seiner Feuerrede hielt Rüdiger Knoop einen Rückblick, welche Bedeutung alle Völker der Sonnenwende widmen.

Der nach dem Fackeltanz angezündete Holzstoß ließ die dunkle Regenwolke krachend zerplatzen. Mit einem donnernden Höllentraktor rasten wilde Sommerhexen auf den Platz und forderten schönes Wetter.

Königin Tanja I aus dem Geschlecht der Bergeestelungen, stieg herab von den Turmzimmern des Schlosses am Bornigen Holze. Ein großes Ereignis warf seine Schatten voraus: An ihrer sommerlichen Festresidenz hinter dem Klostergemäuer sollte der Ehrenvogel ihrer königlichen Hoheit in Stein verankert werden.

Da stand sie nun, anmutig wie eine Grazie, schlicht gekleidet in schwarz-weiß-blau, den Farben ihrer Ehrengarde. Schwer lastete die Talerkette als Zeichen der Macht auf den Schultern. Die Hofdamen Hannchen von Henriette und Maren vun achter de Klosterknick gesellten sich, nachdem aus gegebenem Anlass der richtige Schärpensitz geprüft war, hinzu. Während sich Queen Mum Mary verstohlen eine Freudenträne von der Wange tupfte, vollbrachte Queen Dad Prinz Jörgi mit historischen Werkzeugen das Anbringewerk.

Vorher war schon das Kabel von T-Online verlegt worden, damit Voyeure in aller Welt übers Internet verfolgen können, was sich im Umfeld von Majestät ereignet.

Jubel brach aus, als Zeremonienmeister Lord Horst vun de Naverkaat den schwarzen Flattergesellen mit einem hochgeistigen Destillat auf den Namen Tanja I taufte.

Majestät ließ sich beim Bewirten des Festkomitees nicht lumpen. Die saftige Keule eines durch Würfelspiel zufällig ausgewählten Borstenviehs ihrer Gemarkungen fand den schmatzigen Zuspruch der Untertanen.

Und nun, lieber Hein, wird es Zeit, die Koffer zu packen. Es erwarten Dich bei uns fröhliche, erlebnisreiche Tage beim Bürgervogelschießen in Cismar und Guttau, sowie beim Sommerfest in Lenste.

Ein Führungswechsel findet auch statt: Nach dem Kommers wird Hans Jörg Bergeest die Cismarer Ortswehrführung an Matthias Dammer übergeben.

In Cismar werden wir erstmalig eine Autorennbahn aufbauen. Da kannst Du mit Audi in Miniatur, Ferrari und Mc-Laren Mercedes hinter Dir stehen lassen. Neu ist auch das "Büdelsmieten". Was immer das sein mag, lass Dich überraschen! Ein Schelm, der Schlechtes dabei denkt.

Ein herzliches Dankeschön sagen wir allen Informanten, welche durch ihre umfassenden Mitteilungen an uns zum Schreiben dieses Briefes beigetragen haben.

Den nächsten Brief schreiben wir dir zur Adventszeit.

Und Tschüß!!

Deine Freunde aus Cismar

 

 

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